Dank eines Rekorderlöses bei der fünften Auflage haben die Benefizkonzerte für die Speisekammer St. Josef inzwischen 58 000 Euro eingespielt. Auf die Besucher in der Hugenottenhalle wartete einmal mehr ein schwungvoller Nachmittag.
Karl-Heinz Müller und Barbara Korneck (links) standen mit dem „Interton Trio“ für den guten Zweck auf der Bühne.
Neu-Isenburg. Freudestrahlen allenthalben: Das fünfte Benefizkonzert zugunsten der Speisekammer St. Josef in Neu-Isenburg, das am Sonntagnachmittag in der Hugenottenhalle über die Bühne ging, brachte den stolzen Erlös von 17 837 Euro. Erwin Nöske, Vorstandsvorsitzender der Dr. Bodo Sponholz-Stiftung in Frankfurt, hatte vorab versprochen, zusätzlich zu seiner bereits geleisteten Spende den Betrag auf eine runde Summe aufzustocken. So konnte Schirmherr und Erster Stadtrat Stefan Schmitt der Leiterin der Speisekammer, Maria Sator-Marx, einen Scheck in Höhe von 20 000 Euro überreichen. Damit wurde nicht nur ein Rekordergebnis eingespielt, sondern auch das selbst gesteckte Ziel, einen Gesamterlös aus allen Benefizkonzerten von 50 000 Euro zu erreichen, weit übertroffen. „Wir freuen uns sehr und danken allen, die dazu beigetragen haben, dass wir nun bereits 58 000 Euro an Spenden zur Verfügung gestellt bekommen haben“, sagte Sator-Marx.
Unter den Gästen befanden sich viele Vertreter aus Wirtschaft und Politik, allen voran Landrat Oliver Quilling, Stadtverordnetenvorsteherin Christine Wagner, Bürgermeister Herbert Hunkel, Ehrenbürger Walter Norrenbrock, Stadtwerke-Geschäftsführer Kirk Reinke, Dirk Gieler von der Volksbank Dreieich und Axel Gerlach von der Sparkasse Langen-Seligenstadt. Das „Interton Trio“ hatte das musikalische Motto unter die „Wirtschaftswunderjahre“ gestellt, zwei Oldtimer-Autos schufen die passende Atmosphäre. Mit „Volare, wir fliegen zusammen durch die Nacht“ eröffnete das Trio aus Helmut Sauer, Hans Lenk und Karlheinz Kastner, verstärkt durch den Drummer Peter Sauer, den musikalischen Reigen. Mit dem Schmuselied „Aber Dich gibt’s nur einmal für mich“, weckten Karl-Heinz Müller und Barbara Korneck bei vielen Gästen jugendliche Erinnerungen.
Dass Mario Di Salvo nicht nur den Landrat sicher zu allen Terminen bringt, sondern auch ein begnadeter Sänger ist, belegte er mit einem italienischen Lieder-Medley eindrucksvoll. Die Sängerin Christina kam eigens aus Braunfels angereist, um zu singen „Ich will keine Schokolade, ich will lieber einen Mann“ – und lockte mit Schokolade-Täfelchen, die sie unter die Männer im Publikum warf. Die Line-Dance-Gruppe der Sport- und Kulturgemeinschaft Sprendlingen unter Maritta Sauer animierte den ganzen Saal erfolgreich zum Mitmachen.
Nach der Pause war es dann so weit: Schirmherr Stefan Schmitt verkündete die Erfolgsbilanz. Zuvor holte Bürgermeister Hunkel jedoch das ganze Speisekammer-Team auf die Bühne, um es öffentlich vorzustellen und zu loben. „Was diese Menschen über viele Jahre hinweg ehrenamtlich leisten, kann nicht genug Anerkennung finden“, betonte Hunkel und stellte mit Ingeburg Bremser und Hans-Joachim Zott zwei Engagierte vor, die von Beginn an dabei sind. „Es macht einfach Freude, wenn man sieht, wie dankbar die Menschen sind, wenn sie von uns etwas bekommen“, meinte die 90-jährige Ingeburg Bremser. Hans-Joachim Zott verwies darauf, dass alle gleich behandelt würden und es kein Gedränge gebe, da nach Losnummern bedient werde. „Aber wir werden auch älter, und es wäre schön, wenn sich jüngere Helfer fänden, die uns unterstützen“, erklärte Zott.
Herbert Hunkel war in den Tagen zuvor auf Tour gegangen, hatte noch selbst etwas dazu gelegt und konnte Maria Sator-Marx so eine Spende über 5000 Euro überreichen. „Ich möchte alle Helfer zu mir ins Rathaus einladen, dann werden wir sie alle bedienen“, hatte Hunkel noch ein weiteres Geschenk parat. Dirk Brunner, Prokurist bei Lidl, überreichte einen weiteren Scheck in Höhe von 1000 Euro, Erwin Nöske erhöhte – und so konnte Stefan Schmitt freudestrahlend den Gesamterlös von 20 000 Euro verkünden.
Pfarrer Martin Berker als Hausherr der Speisekammer erinnerte an die schwierigen Anfänge, die nur durch Beharrlichkeit zum heutigen Erfolg geführt hätten. Berker dankte den früheren Leitern und Helfern der Speisekammer ebenso wie jenen, die sich heute noch einbringen, um bedürftigen Menschen etwas zugute kommen zu lassen. Jeden Freitag kommen bis zu 150 Bedürftige in die Isenburger Speisekammer, um sich mit Lebensmitteln für eine Woche einzudecken.