Ältere Sänger und Sprecher für das Projekt gewonnen
Dreicich (epa) - Seit über vier Jahrzehnten erfreut das Interton Trio in unveränderter Besetzung seine Zuhörer, es dürfte damit zu den am längsten existierenden, aktiven Ensembles in Deutschland gehören. Helmut Sauer und seine Mannen hatten nun die Idee, eine Heimat-CD zu veröffentlichen, wozu es mehrere Anlässe gibt: Sie soll einen Teil des Kulturgutes der Stadt Dreieich der Nachwelt erhalten und das Heimatgefühl der Menschen stärken sowie daran erinnern, dass Dreieich nunmehr 30 Jahre alt wird und Hermann Heil 100 Jahre alt geworden wäre. Menschen aus allen Stadtteilen machten im Projekt mit.
Die Grundidee dazu aber ist älter als das Trio selbst:
Im Jahre 1968 holte der damalige Kerbvatter Bodo Schuchard die Sprendlinger Buben Hans Lenk und Helmut Sauer aus einem Manöver, was nur mit Unterstützung des Bürgermeisters sowie der Genehmigung eines Generals der Bundeswehr möglich war. Das zu schaffen, war damals eine tolle Leistung! Immerhin ging es darum:
Ein Kerbumzug ohne Musiker, die das Sprendlinger Lied spielen konnten und auch noch zum Kerbborschen-Jahrgang gehörten, wäre undenkbar gewesen. Beim Kerbumzug schließlich haben die beiden Kerbborschen beschlossen, das Sprendlinger Lied irgendwann einmal aufzuzeichnen, um zukünftig das damals entstandene Problem, dass es keine Musiker gibt, die das Lied spielen können, zu vermeiden.
Bald stellte man allerdings fest, verschiedene Umstände, die Mädels und das Interton Trio waren doch wichtiger, und die Idee wurde immer wieder verschoben und musste fast 40 Jahre warten, bis die Zeit für die Heimat- CD reif war. Immerhin wurde der in der Jugend gefasste Beschluss doch noch umgesetzt.
Helmut Sauer ist sehr froh, dass es ihm gelungen ist, viele ältere Sänger und Sprecher aus den Stadtteilen für das Projekt zu gewinnen. „Bei ihnen ist das Althergebrachte noch authentisch“, so Sauer, obwohl er selbst in Sprendlingen geboren ist und auch schon auf den 60. Geburtstag zugeht. „Es gibt viele Erlebnisse, bei denen festgestellt werden kann, dass junge echte Sprendlinger mit den Begriffen ‚Deschdelfenkfleddsch‘ oder ‚Heebrengbrääd‘ nichts mehr anfangen können. Das alleine ist sicher kein Problem, aber genau so geht Heimatgefühl, das Miteinander und Füreinander allmählich verloren“, ist sich der Interton Trio-Chef sicher.
„Wenn unsere Heimat- CD“, so Helmut Sauer, „diesen Entwicklungen etwas entgegenwirkt und sie zudem mithilft, unseren pflegebedürftigen Menschen den Alltag etwas lebenswerter zu gestalten, so ist das anvisierte Ziel mehr als erreicht.“ Sollte die GEMA-Abwicklung problemlos sein, kann die Heimat-CD ab dem 6. August erworben werden.
Zu einem Sektfrühstück hatte das Interton Trio anlässlich der Vorstellung der CD „Unsere Heimat ist Dreieich“ eingeladen. „Unsere neue CD, mit der wir Lieder und Geschichten aus Dreieich und seinen Stadtteilen für die Nachwelt erhalten wollen, bezieht auch das 30-jährige Bestehen der Stadt Dreieich ein“, so Helmut Sauer (rechts), Leiter des Interton Trios und Projektielter, vor den geladenen Gästen, unter ihnen Bürgermeister Dieter Zimmer und Erste Stadträtin Andrea Mühl. Herzliche Worte für alle, die das Projekt unterstützt haben, fand Sponsor Robert Läsch mit seiner Rede. Anschließend wurden Lieder von der CD vorgestellt. Text/Foto: Pathe