Benefizkonzert des Interton-Trios
Neu-Isenburg - Damit Menschen, die nicht auf der Sonnenseite des Lebens stehen, zumindest mit überlebensnotwendigen Lebensmitteln versorgt werden können, hat Helmut Sauer, Chef des Interton-Trios, mit vielen Mitstreitern ein großes Benefizkonzert zugunsten der Speisekammer St. Josef auf die Beine gestellt, für das ein prominenter Isenburger sogar eigens Gesangsunterricht nahm.
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Viel Grund zur Freude: Insgesamt 12 500 Euro haben die Initiatoren des Benefizkonzerts zugunsten der Speisekammer St. Josef gesammelt. Seit Jahren verteilen Ehrenamtliche in der Einrichtung der katholischen Kirchengemeinde St. Josef Lebensmittel an Bedürftige.
Die Resonanz übertrifft alle Erwartungen und der Abend in der voll besetzten Huha endet mit einer dreifachen Überraschung. Das zweite Benefizkonzert des Interton-Trios zugunsten der Speisekammer St. Josef sollte eine musikalische Zeitreise durch die Wirtschaftswunderjahre werden. Dass der Abend aber auch mit einem „Wirtschaftswunder-Ergebnis“ enden würde, hatte keiner der rührigen Macher zu Hoffen gewagt. Die erste Auflage des Benefiz hatte im vergangenen Jahr in St. Josef, wo 200 Besucher Platz fanden, 2000 Euro eingebracht. Das Ziel für dieses Jahr – 4000 Euro durch Verlegung in die größere Hugenottenhalle – sei dank der Sponsoren bereits erreicht, hatte Mitinitator und Isenburger Original Karl-Heinz Müller im Vorfeld verraten. Und seine Hoffnungen daher hochgeschraubt auf eine Fünf an der ersten Stelle. Also rührten die Freunde Müller und Sauer ordentlich die Werbetrommel. Mit Erfolg: Mit mehr als 400 Besuchern war die Halle am Sonntagabend auch tatsächlich voll.
Um ihnen einen perfekten Abend zu bieten, hatten viele Leute viel Arbeit investiert. Der ehemalige Watz Karl-Heinz Müller („Also, wenn ich was mache, dann richtig“) wollte diesmal auch als Sänger auf der Bühne mitwirken. Um sich nicht zu blamieren, engagierte er mit Stefanie Ruck sogar eine anerkannte Gesangspädagogin aus Frankfurt zur Stimmbildung. Viele freiwillige Helfer sorgten zudem für ein überraschendes Ambiente in der Halle, alles war auf das Motto „So schön war die Zeit“ ausgerichtet. Rund um den Saal standen sehenswerte Automodelle aus den 60ern und 70ern, vom Ford Mustang bis zur Mercedes-Limousine. Sogar die Macherinnen der Speisekammer, Annette Mühl und Gertraud Dörffer, hatten sich passend ins Pünktchen-Kleid gehüllt.
Erster Stadtrat Stefan Schmitt, der die Schirmherrschaft übernommen hatte, dankte den Organisatoren und zeigte sich beeindruckt von so viel Engagement. Dann präsentierten die Musiker Schlager um Schlager für den guten Zweck. Stücke wie „Der Theodor, der Theodor“ oder „Sag doch nicht immer Dicker zu mir“ ließen das Interton-Trio und die mitwirkenden Sänger wieder aufleben. Das Publikum fühlte sich in die gute alte Zeit zurückversetzt. Ob beim Lied „Zwei kleine Italiener“ oder erst recht beim „Wumba-Tumba Schokoladeneisverkäufer“ ging das Publikum im voll besetzten Saal begeistert mit. Unter den Gästen war auch Madame Casalino – die damalige Vera Marks wurde „Miss Germany 1951“ und holte 1952 Platz drei bei der Miss World-Wahl.
Als Schmitt nach der Pause mit dem Scheck in der Hand zur Bühne schritt, strahlte er. „Das hätte ich nicht erwartet, aber es freut mich umso mehr, dass wir heute der Speisekammer 7100 Euro überreichen können“, verkündete er. Der Beifall war noch nicht richtig verklungen, da meldete sich eine Stimme aus den Zuschauerreihen: „Ich erhöhe auf 10 000 Euro.“ Es war Erwin Nöske, Vorstand der Dr.-Bodo-Sponholz-Stiftung. Erneut gab’s Applaus. „Das ist nicht nur ein wirklich nicht erwartetes Ergebnis, sondern auch eine Anerkennung für unsere Arbeit“, meinte Annette Mühl, die Leiterin der Speisekammer. Doch damit war der Abend noch nicht zu Ende. Nach weiteren Liedern meldete sich Bürgermeister Herbert Hunkel zu Wort. Das Stadtoberhaupt verkündete eine weitere Spende von 2 500 Euro, die er gesammelt hatte. Schöner kann ein Benefiz kaum enden. „Ich würde mich über ein neues Projekt im nächsten Jahr zum zehnten Geburtstag der Speisekammer und zum 50. des Interton-Trios sehr freuen“, wagte Schmitt einen Ausblick.
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