Dreieich - „So etwas wird es so bald nicht mehr geben. “ Helmut Sauer, Mitglied des Interton-Trios, ist begeistert, wenn er von dem Heimatfilm spricht. Das Ergebnis übertrifft seine Erwartungen. Von Holger Klemm
© Film- und Videoclub
Schulchöre präsentieren im Heimatfilm das Dreieichlied.
Er verspricht ein lebendiges und buntes Porträt der Stadt Dreieich im Jahr 2012, das für Alteingesessene und Neubürger gleichermaßen interessant sein dürfte.
Der Heimatfilm mit dem Titel „Fünf Orte - eine Stadt Dreieich“ soll noch im August in einer ersten Auflage von 1000 Stück vorliegen und zugunsten des Alten- und Pflegeheims Haus Dietrichsroth verkauft werden. Pro Exemplar wird um eine Spende von zehn Euro für den guten Zweck gebeten. Die Initiatoren um Sponsor Robert Lösch hoffen darauf, dass zumindest so viel Geld zusammenkommt wie durch den Verkauf der 2007 erschienenen Heimat-CD. Da liegt die Messlatte hoch. Immerhin belief sich der Erlös auf 30?000 Euro. „Das sollte zu erreichen sein“, gibt sich Sauer angesichts der Qualität des Films zuversichtlich.
Dafür war aber eine große Kraftanstrengung notwendig. Mehr als 100 Leute aus den unterschiedlichsten Bereichen waren 18 Monate beschäftigt und haben an einem Strang gezogen, um das Projekt zum Erfolg zu führen. „Es ist gigantisch gelaufen“, berichtet Sauer. Allerdings war ihm zu Beginn nicht klar, welchen Aufwand die Herstellung eines Films erfordert.
Fast alle haben ohne Bezahlung mitgemacht
Mit von der Partie waren die Mitglieder des Film- und Videoclubs, Heimatkundler, Musiker aus allen Stadtteilen, Schüler, aber auch Techniker und viele mehr. „Und bis auf ein paar Profis haben alle umsonst mitgemacht“, freut sich Sauer. Um alle zum richtigen Zeitpunkt unter einen Hut zu bekommen, war einiges an Terminabsprachen notwendig. Sauer schätzt, dass am Ende an die 1500 Arbeitsstunden zusammenkamen.
Ein Drehbuch gab es nicht. „Das schrieben die Lieder“, erklärt Sauer. Denn die Musik aus den einzelnen Stadtteilen, die auf der Heimat-CD zu hören ist, bildet das Gerüst. Der Film ist sozusagen eine Weiterentwicklung des überaus erfolgreichen Silberlings. Neben den Stadttteil-Liedern darf das Dreieichlied natürlich nicht fehlen Das Stück mit dem Text von Rolf Niess und der Melodie von Günther Heine, Musiker des Hessischen Rundfunks, aus den 80er Jahren hatten die Macher schon bei den Vorbereitungen für die Heimat-CD wieder entdeckt.
© Film- und VideoclubFünf Orte - eine Stadt: Dreieich
Auf die Spur brachte Sauer der Sprendlinger Sänger Heinz Kaut: „Das habe ich schon gesungen“, hatte er bei einem Treffen des Sprendlinger Stammtischs gesagt, als es um das Thema ging. Im Film wird das Dreieichlied als Finale erklingen, gesungen von den Schulchören der Ricarda-Huch- und Heinrich-Heine-Schule unter der Leitung von Regine Marie Fürst-Wilke und Stephanie Dietz.
Neben den Liedern aus Sprendlingen, Dreieichenhain, Buchschlag, Götzenhain und Offenthal, interpretiert vom Interton-Trio sowie Sängern und Chören aus den Stadtteilen, wird eine Rundfahrt von Stadtteil zu Stadtteil, die Klaus Döpfer mit seinem Sportwagen unternimmt, zum roten Faden.
Hainer Burgfest, die Kerb, das Internationale Sommerfest
Ansichten und Gesangsaufnahmen wechseln mit Eindrücken von Festen und Veranstaltungen. Dazu gehören beispielsweise das Hainer Burgfest, die Kerb, das Internationale Sommerfest oder Veranstaltungen der Feuerwehren. „Alles, was Dreieich ausmacht, ist zu sehen“, verspricht Sauer. Die Filmer vom Film- und Videoclub haben versucht, alles, was in der Entstehungszeit in den Stadtteilen auf dem Programm stand, festzuhalten. Allerdings war es nicht möglich, alle Veranstaltungen filmisch zu begleiten.
Ein besonderer Hingucker sind die Filmaufnahmen von oben, die mit dem Hubschrauber oder einem Modellflugzeug gemacht worden sind. Und da können die Dreieicher sich erstmals einen Eindruck von der Größe des Solarparks auf der ehemaligen Mülldeponie in Buchschlag verschaffen. „Der war so noch nicht zu sehen“, verspricht Sauer.
Da die Musik im Vordergrund steht, wird Text nur sparsam eingesetzt. Eine Führung über das Burggelände darf aber nicht fehlen. Abgerundet wird das Ganze durch einen filmischen Blick in die Historie. Dazu gehören Aufnahmen von der Stadtgründung 1977 oder aus dem Götzenhain der 50er Jahre. Dabei ist unter anderem ein kleiner Bub zu sehen, der heute an die 70 Jahre alt ist.
Sauer spricht von einem in ganz Hessen einmaligen Projekt. Deshalb ist er nun gespannt, wie der 70-minütige Streifen beim Publikum ankommt. Die Premiere ist am Montag, 27. August, um 19 Uhr im Rex-Kino in der Frankfurter Straße 52. Danach läuft der Verkauf über verschiedene Vertriebsstellen und bei Veranstaltungen, damit möglichst viel Geld für das Haus Dietrichsroth zusammenkommt.