Interton Trio tritt seit 45 Jahren in gleicher Besetzung zusammen auf
Von Manuel Schubert
Dreieich • Kaum zu glauben, aber wahr: Die wohl älteste Band Deutschlands stammt aus Dreieich. Seit eh und je treten Helmut Sauer, Karlheinz Kastner und Hans Lenk, besser bekannt unter dem Namen Interton Trio miteinander auf. Dieses Jahr feiern die drei Freunde einen ganz besonderen Geburtstag:ihr 45-jähriges Beshen in unveränderter Besetzung.„Musik und gute Laune, ohne Strom, ohne Verstärker“ - das verspricht die Band für ihre Auftritte. Nachdem in den Anfangsjahren auch E-Gitarren und Keyboards zum Instrumentarium gehörten, verzichtete man - da immer häufiger vom Publikum so gewünscht - des ÖftereTi auf Mikrofon und Verstärker. Heute spielt das Trio fast ausschließlich solche „Naturmusik“, wie die drei ihren eigenen Stil bezeichnen. Zum Einsatz kommen dabei Kontrabass, Akkordeon, Akustik- Gitarre und unverstärkter Gesang.
Wir haben mit Bandleader Helmut Sauer über seine Erfahrungen aus 45 Jahren Bandgeschichte gesprochen.
Hätten Sie sich zur Zeit der Gründung des Interton Trios je vorstellen können, in 45 Jahren immer noch gemeinsam auf der Bühne zu stehen?
Nein, da gehört auch Glück und Gesundheit dazu!
Auch heute ist Ihre Band noch schwer aktiv. Wie oft treten Sie in der Woche auf?
Zwischen null und vier Mal! Vor einigen Jahren ergab sich folgender Fall: Einen im März hätten wir 23 Mal belegen können, der Samstag davor und der danach waren frei. Wir haben lange nach einer Erklärung dafür gesucht - Ferien, Feiertage oder was auch immer - wir haben bis heute keine gefunden. Offensichtlich reiner Zufall!
Zu welchen Anlässen spielen Sie?
Von der Geburt eines Kindes bis zu einem Fall, wo sich ein uns bekannter Musiker vor seinem Ableben gewünscht hat, dass wir ihn mit Gitarrenmelodiemusik von Elvis auf dem Friedhof verabschieden. Hört sich verrückt an, ist aber wahr.
Was war Ihr persönliches Highlight in 45 Jahren Bandgeschichte?
Ein Lob von James Last, der in einem First-Class-Hotel. in dem wir spielten, zu mir kam und sagte: Helmut, ihr macht tolle Musik!
Was hätte besser laufen können?
Nichts, es lief in unserem Sinn sehr gut. Beobachten Sie nur mal, was wir mit unseren Möglichkeiten auch im sozialen Bereich für andere Menschen bewegen, zum Beispiel am Fall des kleinen Joshua. Der Anstoß, dem leukämiekranken Baby und seinen Eltern zu helfen kam vom Interton Trio! Tolle Aktionen haben sich dann zusätzlich entwickelt. Und glauben Sie mir, helfen tut gut, da könnte ich Ihnen viel erzählen.
Proben Sie denn überhaupt noch?
Eigentlich kaum. Höchstens wenn wir in anderer Besetzung oder mit Gastmusikern zusammen auftreten, dann proben wir natürlich vor dem Auftritt. Aber die Besucher unserer Konzerte wollen eben die Musik der damaligen Zeit, deswegen müssen wir nur selten etwas neues lernen.
Haben Sie nach so langer Zeit eigentlich noch unerfüllte Wünsche oder Träume beziehungsweise was sind Ihre Ziele für die Zukunft?
Gesund bleiben, 50 Jahre Interton Trio erreichen und weiterhin mit unseren Möglichkeiten anderen Menschen helfen! Zum einen wollen wir in Zukunft mehr Kurzauftritte, wie Hochzeiten und Geburtstage spielen. Des Weiteren gibt es noch viele neue Ideen, die wir umsetzen wollen. Vom Hessischen Rundfunk liegt uns das Angebot vor, eine lange geplante Geschichte aufleben zu lassen, unter dem Motto „Zum Blauen Bock“. Zwar ohne Fenrsehen und auch ohne Heinz Schenk, aber durchaus nach der Machart der damaligen Zeit. Nur eines wird es bei uns wohl nie geben: Langeweile!
Um das 45-jährige Bestehen gebührend zu feiern, findet am Samstag, 16. Oktober, um 18 Uhr ein großes Jubiläums- Konzert im Bürgerhaus statt. Der Eintritt dazu ist frei. Um die Feier zum einmaligen Erlebnis zu machen, legen die Musiker ihren Gästen ans Herz, sich im Stil der 60er oder 70er Jahre zu kleiden.
Hans Lenk, Helmut Sauer und Karlheinz Kastner in den Anfangsjahren der Band. Fotos: p
Seit 45 Jahren tritt das Interton Trio zusammen auf.